März 2022 – Der 67. Zahnärztetag in Gütersloh
Vom 16. bis 19. März 2022 hat in der Stadthalle Gütersloh der 67. Zahnärztetag stattgefunden. Die Tagungspräsidenten Prof. Dr. Roland Frankenberger, Marburg, und Prof. Dr. Michael Stimmelmayr, Cham, führten durch die Veranstaltung. „Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 2022 – ein Update“ lautete das Tagungsthema.
Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, begrüßte in der Stadthalle Gütersloh rund 400 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie über 800 virtuell zugeschaltete Gäste zum 67. Zahnärztetag Westfalen-Lippe.
Am ersten Kongresstag führte Prof. Dr. Roland Frankenberger (Marburg) die Zuhörerinnen und Zuhörer durch das Programm. Schwerpunkt am Freitag war die konservierende Zahnheilkunde, mit Vorträgen zu den Themen Kreidezähne, Seiten- und Frontzahnfüllungen mit Komposit, Kariesexkavation, Kinder-Endo, Zahnunfälle und Aligner-Therapie. Ziel war, Generalisten auf den neuesten Wissensstand zu bringen und sie in ihrer täglichen Arbeit zu bereichern – sozusagen ein Blick ins Detail der Alltagszahnmedizin.
Wer regelmäßig Kinder behandelt, kommt an der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) unterschiedlicher klinischer Ausprägung nicht vorbei. Prof. Dr. Jan Kühnisch (München) beschrieb das Krankheitsbild, das in Industrienationen eine Prävalenz von zehn bis 20 Prozent aufweist – Tendenz steigend. Typischerweise zeigen sich bei einer MIH Opazitäten (lichtundurchlässige Flecken) von weißer, gelblicher bis bräunlicher Farbe an bleibenden Frontzähnen und Molaren. Sie müssen aber nicht auf diese Zähne begrenzt bleiben und können auch im Milchgebiss auftreten. Einige der Kinder haben zudem Schmelzeinbrüche. Trotz intensiver Forschungsbemühungen ist die Ätiologie der MIH Kühnisch zufolge immer noch offen.
Neben diesen Themenschwerpunkten ging es auch am zweiten Tag insbesondere um Implantat-Therapien und Periimplantitisbehandlung. Aber auch ein nicht-zahnmedizinisches Thema wurde beleuchtet. Dieses Jahr referierte der Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller (Lichtenstein) über das Verhalten und die Reaktionen von Menschen in Belastungssituationen. Die Kernfrage lautet hier: Warum wachsen manche Menschen unter starker Belastung über sich hinaus, während andere daran zerbrechen?
Herzliche Grüße
Ihr Praxisteam Wilderich Theunissen